„Der helle Horizont“
Oktober, 2023
„Der helle Horizont“
18:00(GMT+02:00) View in my timeSA28okt18:00„Der helle Horizont“
Veranstaltungsdetails
„Der helle Horizont“ heißt eine Lesung mit iranischer Musik, zu der wir Sie herzlich einladen möchten. Ein Jahr lang revoltieren die Menschen im Iran jetzt schon gegen ein
Veranstaltungsdetails
„Der helle Horizont“ heißt eine Lesung mit iranischer Musik, zu der wir Sie herzlich einladen möchten. Ein Jahr lang revoltieren die Menschen im Iran jetzt schon gegen ein zutiefst brutales Regime. Augenblicklich sind die Anliegen der aktuellen Bewegung in der medialen Berichterstattung etwas in den Hintergrund geraten. Thematisiert werden eher die Gegenschläge der Regierung – Hinrichtungen und verschärfte Gesetze gegen Frauen, um den Kopftuchzwang erneut durchzusetzen. Die Bewegung, so der Eindruck, scheint eingeschüchtert, die rebellierenden Menschen „müde“.
Angesichts solcher Interpretationen halten wir es für wichtig, mit frischen Eindrücken und tieferen Einblicken in die Situation im Iran aufzuwarten – und Möglichkeiten aufzuzeigen, wie wir die Bewegung von hier aus unterstützen können.
Samstag, 28. Oktober 2023 um 18.00 Uhr im Kulturzentrum Kleinbahnhof
Am Kleinbahnhof 1
27711 Osterholz-Scharmbeck
Tel. 04791 13138 info@kulturzentrum-kleinbahnhof.de
(Dauer: 90 Min. mit Pause)
Die aktuelle Bewegung im Iran ist groß, stark, vereint gesellschaftliche Schichten und unterschiedliche Regionen. Sie findet zum einen vor aller Augen auf Straßen und Plätzen statt und zum anderen längst auch in den Familien. Ihr Einfluss veränderte das private Zusammenleben der Generationen:
„Die Kinder auf den Straßen des Iran sind jetzt die Botschafter der Liebe, der Güte, der Freiheit und der Gleichheit für alle Menschen – mit der Sehnsucht nach Frieden, nach einer gewaltfreien Heimat und Welt.“
Mohammad Hosseini, hingerichtet im Januar 2023
Nichts konnte die Bewegung bisher stoppen. Nicht die Schüsse, nicht die Todesurteile, nicht die Verhaftungen. Im Gegenteil. In diesem Land mit den vielen Völkern und den vielen Kulturen wehren sich die Menschen nach wie vor gegen das Gewaltregime. Sie wollen keine Reformen, sie wollen ein anderes Leben.
Entworfen haben die Lesung die beiden Schauspieler*innen Hanna Legatis und Martin Kunze im Auftrag von „Kargah“. Der Verein wurde vor über 40 Jahren von Exil-Iranerinnen und -Iranern gegründet und arbeitet heute international – für Geflüchtete und interkulturelle Kommunikation.
Mit ihrer Lesung öffnen Hanna Legatis und Martin Kunze nun ein Fenster zu denjenigen, die gerade nicht gehört werden, die nicht auf den Straßen dabei sein können, weil sie vom Regime aus der öffentlichen Wahrnehmung entfernt wurden: Frauen und Männer, die in iranischen Haftanstalten eingesperrt sind – als politische Gefangene. Über 22 000 wurden während der aktuellen Proteste verhaftet, tausende sind schon seit Jahren hinter Gittern.
In Portraits bringen die beiden Schauspieler dem Publikum das Leben dieser Frauen und Männer näher und erzählen damit viel über die Geschichte des Iran, über den Kampf und die Hoffnung der Menschen in ihrem Land.
Um ihren Zuschauer*innen aber nicht nur die dunkle Seite des Iran vor Augen zu führen, sind Hanna Legatis und Martin Kunze in die iranische Literatur eingetaucht. Deren Reichtum ist groß – nicht umsonst wird der Iran schon immer als das „Land der Poesie“ bezeichnet. Bereits der Titel – Der helle Horizont – nimmt eine Hoffnung des berühmten iranischen Dichters Ahmad Shamlou auf. So ist die Lesung eine künstlerische Komposition geworden – aus Erzählungen, die schmerzen, Gedichten von intensiver Schönheit und Musik.
Die Akteur*innen
Hanna Legatis ist Schauspielerin. Sie lebt in Hannover und Berlin und beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den Themen Rassismus, Holocaust und Postkolonialismus. Dazu bietet sie bei Kargah und anderen Veranstaltern Workshops und Vorträge an. Viele Jahrzehnte war sie Journalistin, unter anderem Fernseh-Redakteurin beim NDR.
Martin-Gerhard Kunze ist ebenfalls Schauspieler. Nach Engagements an verschiedensten Schauspielhäusern in Deutschland arbeitete er viele Jahre als Fernsehjournalist beim Norddeutschen Rundfunk und leitete den Evangelischen Kirchenfunk – bis er wieder zum Theater ging. Er schrieb Stücke zu politischen Themen, zum Beispiel zu Überlebenden von Konzentrationslagern.
Aktuell spielen beide in den hannoverschen Kammerspielen und im KinderTheaterHaus Hannover. Außerdem treten sie gemeinsam mit Lesungen auf. Mit poetischen Lesungen und solchen, die gesellschaftspolitische Ereignisse zum Thema haben.
Ehsan Ebrahimi ist Santurlehrer und Komponist. Er wurde in Maschhad geboren, bereits im Iran erlernte das Santurspiel. Später studierte er in Deutschland Komposition an den Musikhochschulen Hannover und Bremen. Er schuf zahlreiche Werke für namhafte Ensembles und gründete zwei Orchester, eines im Iran, später eines in Deutschland. Seine Kompositionen kamen bei renommierten Festivals zur Aufführung, u.a. bei den Internationalen Händel-Festspielen in Göttingen, den Kunstfestspielen Herrenhausen, und dem Festival „Ankunft: Neue Musik“ in Berlin.
Kontakt:
Ferdos Mirabadi kargah e.V. Hanna Legatis
Tel.: 0176 84302931 Tel.: 0152 341 914 66
Zeit
(Samstag) 18:00(GMT+02:00) View in my time